Maaike Riemens, Inhaberin des in Amsterdam ansässigen Kreativstudios Everyday Aesthetics, begab sich für unsere SS25-Kampagne auf eine kreative Reise nach Lanzarote. Maaike tauchte in die einzigartige Landschaft der Insel ein, sammelte Materialien und Inspirationen und setzte die persönlichen Geschichten und Erfahrungen des Teams während der Dreharbeiten in fesselnde visuelle Erzählungen um. In diesem Interview gibt sie Einblicke in ihre kreative Arbeitsweise, die Herausforderungen und Vorteile der Arbeit vor Ort und erklärt, wie die Umgebung von Lanzarote ihre Arbeit geprägt hat.
Kannst Du uns ein wenig über Dich erzählen und darüber, wie Dein kreativer Werdegang Dich zu Deiner heutigen Arbeit geführt hat?
Mein Name ist Maaike Riemens und ich leite ein Kreativstudio namens Everyday Aesthetics in Amsterdam. Schon als Kind haben mich Zeitschriften und alte Familienfotoalben fasziniert. Ich hatte einen roten Ordner und ich erinnere mich, dass ich stundenlang Bilder ausgeschnitten und eingeklebt habe, um meine eigenen kleinen Welten zu erschaffen. Ich wusste schon von klein auf, dass ich in der Modebranche arbeiten wollte. Nach Abschluss meiner Modeausbildung in Amsterdam war ich einige Jahre lang für eine Modemarke tätig. Das Unternehmen wuchs schnell und es fühlte sich an wie ein Spielplatz, auf dem ich alle Aspekte erkunden konnte, nach denen ein Modeunternehmen funktioniert. Ich habe so viel gelernt, vom Design über Fotoshootings bis hin zu Kollektionspräsentationen und dabei auch den gesamten kreativen Zyklus miterlebt.Als ich später als Freiberuflerin startete, wurde mir klar, dass das Erstellen von Bildern meine wahre Leidenschaft ist. Ich liebe es, (visuelle) Geschichten zu erzählen, angefangen bei der Recherche bis hin zur Entwicklung einer Erzählung, die zur Identität einer Marke passt.
Während des Lockdowns, als plötzlich alles langsamer wurde, hatte ich die Gelegenheit, an einer Sonderausgabe der Vogue mitzuarbeiten. Diese Ausgabe bot Raum für Collagen, Bilder und Gedichte und gemeinsam mit einem kleinen, großartigen Team haben wir etwas geschaffen, das sich frei und kreativ anfühlte. Nachdem meine Collagen in der Vogue veröffentlicht wurden, entstanden neue kreative Kooperationen, und das Erstellen von Collagen ist mittlerweile zu einem wesentlichen Bestandteil meiner Bildgestaltung geworden.
Könntest Du uns Deinen kreativen Prozess erläutern und erklären, wie Du an Deine Projekte herangehst?
Ich sammle viele Fotografiebücher, liebe es, Museen zu besuchen, zu reisen und mich von alltäglichen Momenten inspirieren zu lassen. Neugierig zu bleiben, liegt mir, bei allem was ich tue, am Herzen; diese Neugier ist die treibende Kraft hinter jedem Projekt. Bevor ich anfange, vertiefe ich mich immer intensiv in die Recherche zur jeweiligen Marke. Wenn ich mir Konzepte für Fotoshootings ausdenke, ist dies eine Mischung aus Recherche (ich schaue mir an, was in der Welt passiert und was für die Marke wichtig ist) und dem mir selbst eingeräumten Freiraum für kreative Freiheit. Das Entwickeln von Ideen und Stimmungen ist ein sehr intuitiver Prozess.
Wenn ich an Bildern und Collagen arbeite, ist das zu 100 % Intuition, und das ist genau das, was ich daran liebe!
Ich drucke Bilder aus, sammle alle Arten von Papier und Stiften und versinke darin (wie ein Kind). Oft passieren die besten Dinge ganz zufällig: wenn die Druckerpatrone fast leer ist und ein Ausdruck verblasst oder wenn ein Tintenfass umfällt und einen großen Fleck hinterlässt. Diese kleinen Missgeschicke führen häufig zu den erstaunlichsten und schönsten Ergebnissen.Diese Unvollkommenheiten öffnen Türen zu überraschenden und ausdrucksstarken Kreationen.
Bei meiner Zusammenarbeit mit Blush und dem Team habe ich sofort eine starke Verbindung gespürt. Dies hat mich dazu inspiriert, ein Reisetagebuch zu erstellen, das all den Spaß und die Liebe widerspiegelt, die diese Reise geprägt haben. Wir hoffen, dass all jene, die die Bilder und Arbeiten sehen, sich davon inspirieren lassen, ebenfalls hinauszugehen und die Welt zu erkunden.
Welche Arbeit aus dem Blush-Shooting auf Lanzarote gefällt Dir am besten und woran liegt das?
Ich habe nicht nur diese eine Lieblingsarbeit, für mich ist es das Reisetagebuch als Ganzes, das dieses Projekt zu etwas ganz Besonderem macht. Es geht vor allem darum, eine Geschichte zu erzählen. Lanzarote war ein so inspirierender Ort, wie ich ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Für mich war es am interessantesten, diese Stimmung zusammen mit den persönlichen Erfahrungen jedes Einzelnen in dem Reisetagebuch festzuhalten. Es spiegelt hoffentlich wider, wie unglaublich diese Reise war und wie begeistert wir alle waren, als wir diese Story gemeinsam erstellt haben.
Was ist für Dich auf Reisen unverzichtbar – welche Dinge hast Du immer dabei, ohne die Du nicht leben kannst?
Ich bin bekannt dafür, dass ich immer Strohtaschen mit mir herumtrage (im Sommer wie im Winter) und ich habe sie in allen Größen. Ich denke, das ist für mich unverzichtbar. Ich bin außerdem immer mit Notizbüchern und Stiften unterwegs. Diese sind perfekt für Notizen und kleine Kritzeleien. Ich liebe Schmuck, das passt also sehr gut zu Blush. Ich trage immer dieselbe Halskette. Wenn man nicht viel Kleidung mitnehmen kann, hat man doch immer etwas Schönes an.
Dasselbe gilt für Lippenstifte, ich habe so viele und in jeder Tasche finde ich einen oder zwei. Für mich ist das eine einfache Möglichkeit, mich präsentabel zu fühlen, zumal ich gerne mit leichtem Gepäck reise.
Mit Blick auf die Zukunft: Gibt es Themen oder Konzepte, die Du in zukünftigen Projekten gerne vertiefen möchtest?
Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit und den inspirierenden Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten darf.Die Gestaltung des Reisetagebuchs für Blush hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe den gesamten Prozess wirklich genossen!
Davon abgesehen schwirren mir ständig neue Ideen im Kopf herum. Seit einiger Zeit träume ich davon, ein kleines Buch oder Magazin mit meinen eigenen Werken und Collagen zu erstellen. Für mich geht es nicht nur um das Schaffen, sondern um den fortwährenden Prozess des Entdeckens, Forschens und der Verbindung mit anderen. Solange ich weiterhin Neues entdecken, Ideen teilen und verwirklichen kann, fühle ich mich unglaublich glücklich.